Die Triolettis
Der Anfang
Regelmäßig am Dienstag vor Buß- und Bettag wurden seit Anfang 1980 vom Festausschuss für das Erntedank- und Heimatfest die Schausteller zum gemeinsamen Spanish-Fricco-Essen eingeladen. Die Schausteller kamen aus Kassel, Göttingen und anderen Orten der näheren und weiteren Umgebung. Man traf sich in verschiedenen Gaststätten in Bad Sooden-Allendorf. Da an diesen Abenden auch ordentlich dem Bier zugesprochen wurde, war für viele die Heimfahrt nicht ganz ungefährlich. So brachten sie zum Teil ihre Frauen oder ihre erwachsenen Kinder als Fahrer mit. Deren Betreuung übernahmen einige Ehefrauen der Festausschussmitglieder und der Ehemaligen Erntekranzträger. Sie bewirteten die Gäste und übernahmen damit eine Aufgabe, der viel später weitere Aktivitäten folgen sollten.
Weiter gehts
1993 beteiligte sich diese „Frauengruppe der Ehemaligen Erntekranzträger" - so nannten sie sich inzwischen - das erste Mal im Festzug. In den folgenden Jahren trafen sich die Frauen zu mannigfachen vergnüglichen Festen, zum Teil mit ihren Männern, zum Teil auch allein, und an den Festzügen zum Erntedankfest nahmen sie regelmäßig mit viel Phantasie und großer Begeisterung teil. Ihr Ideenreichtum und ihre Originalität fanden allgemeine Bewunderung. 1997 gaben sie sich den Namen „Triolettis", besorgten sich entsprechende Buttons, damit sie für jedermann gleich zu erkennen waren. Aber nicht nur im Umfeld des Erntefestes betätigten sich die Triolettis. Beim Salinenfest in Sooden machten sie den ersten erfolgreichen Versuch, indem sie Ahle Wurscht, Schmalzbrot und Kräuterschnaps anboten. Sie hatten einen guten Erfolg zu verzeichnen, der ihnen erlaubte, eine größere Spende für den Neubau der Saline abzuführen.
Dieser Erfolg ermunterte sie, im gleichen Jahr auf dem Allendörfer Weihnachtsmarkt einen Stand einzurichten. Dort verkauften sie Glühwein, Kräuterschnaps, Schmalzbrot und selbstgebackene Plätzchen. Die Erfolge auf den Weihnachtsmärkten veranlassten die Frauen, diese Aktionen in den folgenden Jahren regelmäßig zu wiederholen. Berühmt wurde mit der Zeit der nach geheimem Rezept hergestellte hervorragende Glühwein, der immer besser verkauft wurde. Auch der legendäre „Trioletti-Tropfen“, bekannt auch als „Hexentrunk“, der regelmäßig bei der Walpurgisnachtsfeier der Ehemaligen Erntekranzträger auf dem Franzrasen die Besucher zum Sprung über das Feuer ermutigt, hat viele Freunde gefunden.
Heute gehören rund 20 Frauen zu dieser sympathischen, sehr aktiven Gruppe, die ein großes Herz für unser Erntefest hat. Sie sind, besonders während des Festes, nicht mehr zu übersehen in ihren hübschen blauen Kleidern mit den leuchtend roten Schürzen, die fröhlichen Triolettis.
von Klaus-Ernst Rhenius (Eintracht krönt das Fest)